Emmanuel Hahn © BR/Markus Konvalin

Emmanuel Hahn

2. Violine

Emmanuel Hahn ist seit Januar 2018 Mitglied des Münchner Rundfunkorchesters in der Gruppe der Zweiten Violinen.

Emmanuel Hahn wurde 1984 als Kind deutsch-französischer Eltern in München geboren. Er erhielt seinen ersten Geigenunterricht mit sechs Jahren vom Vater Ulrich Hahn und später bei Jorge Sutil (Münchner Philharmoniker). Dazu kam ebenso intensiv Klavierunterricht bei Simon Gourari, Alla von Buch und Christina Kozel. Mit 17 Jahren wurde Emmanuel Hahn im Rahmen der Begabtenförderung der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ein Studium in der Violinklasse von Ingolf Turban ermöglicht. Danach setzte er seine Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Ulf Wallin fort und schloss sein Studium an der Universität der Künste Berlin bei Heime Müller ab.

Mit seinem 2008 gegründeten Streichquartett, dem Arnon-Quartett, studierte Emmanuel Hahn intensiv Kammermusik bei international renommierten Ensembles und Künstlern, wie z.B. beim Artemis-Quartett, beim Vogler-Quartett, beim Kuss-Quartett, beim Emerson String Quartet, beim Orlando String Quartet und in der Kammermusikklasse von Eberhard Feltz. An den Gewinn des Sonderpreises beim 3. Europäischen Kammermusikwettbewerb in Karlsruhe schlossen sich zahlreiche Konzerte an, u.a. in Japan, Brasilien und Frankreich sowie bei Festivals in Deutschland (so bei den Otzberger Sommerkonzerten). Das Quartett initiierte zudem eine Konzertreihe auf Bühnen des Berliner Nachtlebens, um die Musik für Streichquartett einem breiteren Publikum näherzubringen.

Emmanuel Hahn war Akademist der Deutschen Oper Berlin und spielte regelmäßig in verschiedenen Orchestern, u.a. im Konzerthausorchester Berlin, in der NDR Radiophilharmonie, im Kammerorchester Heilbronn, in der Camerata Nordica (Schweden), in der KlangVerwaltung in München und in der Bayerischen Kammerphilharmonie.

Von 2010 bis 2014 hatte Emmanuel Hahn einen Zeitvertrag in den Ersten Violinen des Münchner Rundfunkorchesters inne. In der Saison 2016/2017 wirkte er als Gast in der Position des Stellvertretenden Stimmführers im Orchester der Komischen Oper Berlin.

Emmanuel Hahn ist seit Januar 2018 Mitglied des Münchner Rundfunkorchesters in der Gruppe der Zweiten Violinen.

Er spielt auf einem Instrument des Berliner Geigenbauers Ragnar Hayn.

Interview mit Emmanuel Hahn

Emmanuel Hahn, das passende Instrument zu spielen, ist für ein glückliches Musikerleben außerordentlich wichtig. Wie und wo findet man eigentlich „seine Geige“?

Ich habe lange Zeit eine alte, historische Geige aus dem 18. Jahrhundert gespielt – dieses Instrument war wie eine alte zickige Dame: sehr anfällig. Man musste viel machen, immer wieder Veränderungen an der Einstellung vornehmen. Obwohl ich die Liebe zu ihr nie ganz verloren habe, hatte ich irgendwann Lust auf ein Instrument, welches richtig gut funktioniert. Ich habe mich auf die Suche gemacht und bin in Berlin auf einen ganz fantastischen Geigenbauer gestoßen: Ragnar Hayn. Dort habe ich verschiedene Instrumente ausprobiert und mich dabei in den Klang seiner Violinen verliebt. Schließlich habe ich mir dann eine Geige von ihm bauen lassen. Die ist letztes Jahr, genau drei Wochen vor meinem Probespiel beim Münchner Rundfunkorchester, fertig geworden – übrigens mein erstes Probespiel mit der neuen Geige. Ich fühlte mich sehr gut mit dem Instrument und habe die Stelle dann ja auch bekommen.

Ist die Beziehung zum Instrument − einer Ehe vergleichbar − auf lebenslänglich angelegt, oder denkt man da eigentlich schon von vornherein auf Zeit?

Das ist durchaus vergleichbar mit einer Ehe. Man geht davon aus und hofft, dass es eine Beziehung fürs Leben ist. Aber man weiß es nicht. Als Musiker entwickelt man sein Spiel weiter, und die Ansprüche entwickeln sich auch. Daher können neue Erfahrungen dazu führen, dass man irgendwann ein neues Instrument braucht. Zudem ist das Instrument abhängig von der Art der Musik, die man spielt. Für Kammermusik muss die Geige ganz anders beschaffen sein als für Orchestermusik.

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Rundfunkorchester Hautnah

Video mit Emmanuel Hahn