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Alle Jahre wieder lädt der Komponist Johann Sebastian Bach zum großen Weihnachtsfest ein. Dann kommt die ganze Familie zusammen, und es wird viel Musik gemacht. Das Münchner Rundfunkorchester war im 2. Konzert unserer Reihe Klassik zum Staunen 2020/2021 mit dabei. Schaut jetzt das Konzertvideo an und erfahrt auf dieser Seite jede Menge über den Komponisten.
Vor der ersten Rätselfrage sieh gleich noch in diesem Video nach, was Kinder aus der Grundschule Wolfersdorf von zwei Trompetern des Münchner Rundfunkorchesters und vom Dirigenten des Konzerts wissen wollten.
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Stadtpfeifer gab es schon vor der Zeit von Johann Sebastian Bach – und sein Vater, Ambrosius Bach, war einer von ihnen: Stadtpfeifer nannte man die Chefs des Musiklebens einer Stadt. Sie waren für die musikalische Gestaltung von allerlei Anlässen zuständig, sei es im Rathaus, in der Kirche oder auch auf privaten Festen. Sie beherrschten immer mehrere Instrumente, wie Trompeten und Posaunen, Streichinstrumente, Flöten und auch Schlagwerk. Zum Teil ließen sie auch Signale von den Türmen der Stadtmauern erklingen, zum Beispiel um die Uhrzeit anzugeben, da nicht alle Bürger eine Uhr hatten. Ambrosius war wie schon seine Vorfahren Stadtpfeifer-Meister in Erfurt und bildete sogar Lehrlinge und Gesellen aus, die bei ihm die verschiedenen Instrumente lernten. Sie wohnten im Stadtpfeifer-Haus, und so war Johann Sebastian schon von klein auf von Musik umgeben.
Johann Sebastian Bach arbeitete über 25 Jahre in Leipzig und war für Gottesdienste und große kirchliche Anlässe in der Nikolai- sowie der Thomaskirche verantwortlich, trat aber auch außerhalb der Kirche mit seinem Orchester Collegium musicum auf. Doch auch viele weitere Komponisten der letzten 300 Jahre haben hier viel Zeit verbracht, z.B. Georg Philipp Telemann, Robert und Clara Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner, der sogar in Leipzig geboren wurde, und viele mehr. Noch heute gibt es den weltberühmten Thomanerchor, der bereits über 800 Jahre alt ist, sowie das Gewandhausorchester, das Konzerte spielt und bei Opernaufführungen mitwirkt. Für Johann Sebastian Bach und all die anderen Komponisten werden in Leipzig regelmäßig Feste gegeben, bei denen sich Musiker aus aller Welt treffen und deren Werke aufführen. Leipzig ist also eine richtige Musikstadt.
Lebensdaten
* 31. März 1685 in Eisenach
† 28. Juli 1750 mit 65 Jahren in Leipzig
Lebensorte
In Eisenach und Ohrdruf wuchs ich auf, in Lüneburg ging ich zur höheren Schule, in Arnstadt, Mühlhausen, Weimar und Köthen war ich Geiger, Organist, Komponist und Kapellmeister. Meine wichtigste Stelle erhielt ich dann in Leipzig als Thomaskantor.
Meine Familie
– Die Großfamilie Bach: seit 150 Jahren allesamt hervorragende Kirchenmusiker und Stadtpfeifer!
– Meine erste Frau Maria Barbara (ebenso aus der Großfamilie Bach) und meine zweite Frau Anna Magdalena (Sängerin) schenkten mir 20 Kinder.
– Von meinen zehn erwachsenen Kindern wuchsen vier zu vorzüglichen Virtuosen und Komponisten heran: meine Söhne und Schüler Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian.
Meine Interessen und besten Eigenschaften
– Großherzigkeit: Als ich mit 10 Jahren zum Waisenkind wurde, holte mich mein großer Bruder Johann Christoph zu sich. Und so nahm ich später auch seinen Sohn zu mir, als dieser Hilfe suchte.
– Andere Komponisten studieren: Ihre Arbeit ist bemerkenswert und hochinteressant. Zur Übung schreibe ich ihre Werke ab, um sie verstehen zu lernen – so brachte ich mir auch selbst das Komponieren bei.
– Ich schreibe meine Musik immer ganz aus der Seele heraus und zur Ehre Gottes!
Meine Schwächen
– Als Knabe besaß ich eine klangvolle Sopranstimme. Meine Männerstimme jedoch …
– Der Herzog von Weimar scheint der Überzeugung zu sein, ich sei halsstarrig! Einmal ließ er mich deswegen sogar vier Wochen einsperren. Unerhört!
– Mein Augenlicht. Als es schließlich vollständig verloschen war, vertraute ich mein Leben einem medizinischen Quacksalber an – der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen.
Besondere Talente
– Musikalisch Kompliziertes mit großer Klarheit ausdrücken.
– Marathon-Kantatenschreiben: Als Thomaskantor zu Leipzig schrieb ich für den Gottesdienst viele Kirchenkantaten für Solisten, Chor, und Orchester – und zwar jede Woche eine. Das hielt ich zwei Jahre lang durch, dann wurde ich im Tempo etwas langsamer.
– Man sagt, ich sei ein vortrefflicher Lehrer gewesen. Kennt ihr zum Beispiel meine kleinen Klavier-Präludien oder meine Stücke mit der Überschrift Das wohltemperierte Klavier? Ich komponierte sie zur Übung für den musikalischen Nachwuchs.
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