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Extrakonzerte

Weihnachtskonzert

mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks

Samstag, 14.12.2019, 20.00 Uhr
München, Prinzregententheater

Einführung: 19.00 Uhr im Gartensaal.

Saint-Saëns „Oratorio de Noël“ hat alles, was eine festliche Weihnachtsmusik braucht: jubelnde Chöre, innig-wiegendes Siciliano, zarte Harfenklänge, romantisch verklärte Tonsprache und typisch französischen Melodienreichtum. Zur Einstimmung: Weihnachtsmotetten von Francis Poulenc, ein Vaterunser von Leoš Janáček, weihevolle Chorsätze von Britten und Mendelssohn sowie die 1990 entstandene, spektakulär klangsinnliche Adaption des Praetorius-Weihnachtslieds „Es ist ein Ros entsprungen" von Jan Sandström.

Programm

Jan Sandström
„Det ät en ros utsprungen“ für Chor a cappella

Francis Poulenc
Quatre motets pour le temps de Noël

Leoš Janáček
„Otčenáš“ für Tenor, Chor, Harfe und Orgel

Benjamin Britten
A Hymn to the Virgin

Felix Mendelssohn Bartholdy
„Verleih uns Frieden", Choralkantate für Chor und Orgel

Patrick Hahn
Ballade of Christmas Ghosts (Uraufführung) für achtstimmigen Chor a cappella

Camille Saint-Saëns
„Oratorio de Noël“ für Soli, gemischten Chor, Streicher, Harfe und Orgel, op. 12

Mitwirkende

Mari Eriksmoen, Sopran

Anke Vondung, Mezzosopran

Merit Ostermann, Alt

Oleksiy Palchykov, Tenor

Andreas Wolf, Bassbariton

Uta Jungwirth, Harfe

Max Hanft, Orgel

Chor des Bayerischen Rundfunks

Münchner Rundfunkorchester

Patrick Hahn, Leitung

Patrick Hahn © Peter Purgar
Patrick Hahn

Zu den Mitwirkenden

Sein Debüt beim Chor des Bayerischen Rundfunks in diesem Weihnachtskonzert ist zugleich seine zweite Zusammenarbeit mit dem Münchner Rundfunkorchester: Die Dirigentenkarriere des jungen Österreichers Patrick Hahn, dessen musikalische Vielseitigkeit sich auch in Auftritten als Jazzpianist und Chansonnier widerspiegelt, nimmt gerade europaweit Fahrt auf.

Medien

Interview mit Dirigent Patrick Hahn

Patrick Hahn, mit dem Weihnachtskonzert geben Sie beim Chor des Bayerischen Rundfunks Ihr Debüt. Wie erleben Sie diese Situation?

Die erste Probe ist immer sehr aufregend, weil man nie einschätzen kann, wie das Ensemble reagiert. Ist es Liebe auf den ersten Blick oder muss man sich erstmal ein bisschen annähern? Hier ist es jetzt so eine „Halb-halb-Situation“, denn ich kenne das Münchner Rundfunkorchester [von der Space Night in Concert II], aber beim Chor nur wenige.

Spürt man unmittelbar, ob es Liebe auf den ersten Blick ist?

Oh, da bin ich auch schon mal falsch gelegen. Aber grundsätzlich merkt man, wie einem das Orchester begegnet: Beispielsweise, wenn man etwas vorschlägt, was außerhalb der Norm liegt, und man sieht die ersten Musiker mit den Augen rollen. Dann ist klar: Das könnte kompliziert werden. Aber je besser das Ensemble, desto offener ist es. Hervorragende Ensembles sind sich nicht zu schade, etwas auszuprobieren, vor allem mit einem jungen Dirigenten.

Empfinden Sie Ihr junges Alter eher als Pluspunkt oder als Hürde?

Beides. Wobei ich mich selbst mit meinen 24 Jahren als gar nicht mehr so jung empfinde. Es ist eine Mischung aus Skepsis und besonderer Neugierde. Im Idealfall wird es zur positiven Überraschung.

Es braucht aber auch ein gesundes Selbstbewusstsein, um sich in diesem Alter vor renommierte Orchester und Chöre zu stellen und zu dirigieren.

Selbstbewusstsein braucht man ohnehin – unabhängig vom Alter. Es geht darum, dass man sich selbst treu bleibt und nicht vorgibt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Das wäre ja vermessen. Die Musiker spüren genau, ob du als Dirigent eine Idee hast, die du kommunizieren und umsetzen kannst, und ob du in der Lage bist, die anderen dafür zu begeistern.

Ist Ihnen Ihr Selbstbewusstsein natürlicherweise gegeben oder mussten Sie sich das erarbeiten?

Ich habe schon früh im Knabenchor gesungen und bin mit dem Chor viel herumgereist für unterschiedliche Produktionen wie etwa die Zauberflöte, den Sommernachtstraum oder ähnliches. Damals war ich schon „goschad“ – so sagt man bei uns, also keck. Ich habe mir einfach nichts dabei gedacht, mich auf die Bühne zu stellen und loszulegen. Es war lustig. Mir geht es heute noch so: Wenn ich vor einem großen Orchester stehe, tue ich das im Bewusstsein, dass es keine Operation am offenen Herzen ist. Ich nehme das Dirigieren selbstverständlich ernst, aber ich finde es wichtig, sich dabei auch die menschliche Seite zu bewahren. Schließlich kochen auch der tollste Sänger und der tollste Orchestermusiker nur mit Wasser.

Freude und Lockerheit scheinen Sie bei Ihren vielfältigen Aktivitäten zu begleiten. Sie dirigieren ja nicht nur, Sie spielen Jazzpiano, geben Chanson-Abende mit Liedern von Georg Kreisler und komponieren. Wo liegt der Urgrund dieser Freude?

Wahrscheinlich im familiären Background. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen – am Hahnkogel in Kärnten. Dort fühle ich mich stark verwurzelt und geerdet. Da wohnen auch viele Verwandte und es war immer jemand da. Meine Eltern waren keine Musiker, was mir ermöglicht hat, mich auszuprobieren und auszutoben. Ich wurde nie gedrängt, aber sie haben meine musikalischen Aktivitäten immer unterstützt. So konnte ich alles entdecken und tun, was mir wirklich Spaß macht.

Empfinden Sie den Klassikbetrieb als zu ernst?

Zu ernst würde ich nicht sagen, aber er ist oft etwas starr. Mir ist wichtig, dass man im Umgang mit Ensembles nicht denkt: „Wir machen jetzt perfekte Musik“, sondern dass Freude und Lockerheit präsent sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass man nur dann gute Arbeit machen kann, wenn man sich richtig wohl fühlt. Musizieren ist ein Miteinander, etwas Freundschaftliches. Andererseits: Demokratisch geht es auch nicht zu. Es ist ein schmaler Grat zwischen Chefanspruch und freundlichem Kollegen, den ich immer wieder neu auslote.

Hier im Weihnachtskonzert sind Sie in Doppelfunktion gefragt: als Dirigent und Komponist. Ist es einfacher, ein eigenes Stück zu dirigieren als etwas von anderen Komponisten?

Einfacher ist es nur, weil ich es nicht neu lernen muss. Zudem ist es angenehm, dass es keine Referenzaufnahmen gibt. Wenn man Standardrepertoire macht, wird man sofort verglichen. Bei eigenen Werken ist man da frei …

… und man spart sich den Gedanken: „Wie hätte es der Komponist gewollt?“

Ja, allerdings komponiere ich nur noch sehr wenig. Aber ich mochte es immer sehr, wenn meine Stücke irgendwo gespielt und völlig anders interpretiert wurden, als ich mir das gedacht hatte. Das ist doch spannend. So empfinde ich das auch in meiner Funktion als Dirigent. Wenn ich Partituren sehe und denke, dies oder jenes würde dem Stück guttun, auch wenn es nicht notiert ist, bin ich so frech und frei, dass ich mir dieses Eingreifen erlaube. Wagner hat ja schon gesagt: „Schafft Neues!“ Er meinte damit sicher nicht nur, neue Werke zu schreiben, sondern auch, Altes neu zu interpretieren, neue Wege zu finden. Wenn jeder nur das macht, was in der Partitur steht und kein Gramm mehr oder weniger, hat das wenig persönliche Note. Ich glaube, man kann bis zu einem gewissen Grad mit viel Stil und Gefühl „extra“ würzen.

(Auszug aus einem Gespräch von BR-KLASSIK-Reporterin Uta Sailer mit Patrick Hahn)

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