Edita Gruberová (1946–2021) bei einem Sonntagskonzert 1983
Edita Gruberová, die „Königin des Belcanto“, wie sie oft genannt wurde, starb am 18. Oktober im Alter von 74 Jahren in Zürich. In ihrer Geburtsstadt Bratislava hatte sie 1968 als Rosina in Il barbiere di Siviglia ihr professionelles Operndebüt gegeben. Ein wichtiger Schritt war dann das Engagement an der Wiener Staatsoper, wo ihr 1976 mit der Partie der Zerbinetta in Ariadne auf Naxos unter Karl Böhm der Durchbruch gelang. Es folgte eine unvergleichliche Karriere; besonders mit Opern von Donizetti und Bellini riss sie ihre Fans weltweit zu Begeisterungsstürmen hin.
Dem Münchner Rundfunkorchester war Edita Gruberová über gut vier Jahrzehnte hinweg künstlerisch eng verbunden: Schon 1978 nahm sie mit dem Orchester unter der Leitung von Heinz Wallberg Mozarts Entführung aus dem Serail auf. Zuletzt dokumentierte 2018 eine CD mit Schätzen aus dem BR-Archiv die gemeinsame Arbeit.
French & Italian Opera Arias. Leitung: Gustav Kuhn
Le donne di Puccini. Leitung: Luis Antonio García-Navarro
Opernduette (mit Natela Nicoli, Alt). Leitung: Ondrej Lenard
Siente Me. Popular Avenues. Leitung: verschiedene
The Queen of Belcanto. Leitung: Fabio Luisi, Marcello Viotti
Virtuoso Arias. Leitung: Kurt Eichhorn
Wahnsinnsszenen. Leitung: Fabio Luisi
Edita Gruberová in einem Programmheft des Münchner Rundfunkorchesters (1994) zum Thema „unbekannte Belcanto-Opern“:
„Vielleicht erscheinen sie manchen Sängern nicht so attraktiv. Es ist kein Verdi, kein Verismo, sondern eine stille Art der Kunst, aber trotzdem voll von unglaublichen musikalischen Schätzen und von künstlerisch erster Qualität. Das zu entdecken, ist sehr schwer. Oft wird diese Musik von ‚weisen‘ Wissenschaftlern oder Kritikern als nicht so wertvoll eingestuft; bei Verdi liegen die Schönheiten offen da, auch bei Puccini, Strauss, Wagner usw. Hier aber sind sie verborgen, und das zu finden, macht mir Spaß. Dazu gehört natürlich eine absolute technische Perfektion auf der ganzen Linie […].“
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