Oper in zwei Akten (konzertant) von Gioachino Rossini
Sonntag, 14.10.2018, 19.00 Uhr
München, Prinzregententheater
Einführung: 18.00 Uhr im Gartensaal.
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Gioachino Rossini
Sigismondo
Hyesang Park, Sopran
Marianna Pizzolato, Mezzosopran
Rachel Kelly, Mezzosopran
Kenneth Tarver, Tenor
Gavan Ring, Bariton
Guido Loconsolo, Bariton
Il Hong, Bass
Chor des Bayerischen Rundfunks
Leitung, Keri-Lynn Wilson
Extreme Gefühlswelten, die kaum in Worte zu fassen sind, werden im italienischen Belcanto zu purer Musik. So auch in Rossinis Oper Sigismondo (1814) − einem vergessenen Koloraturen-Juwel, das es wiederzuentdecken gilt. Intrige und Wahnsinn, Idylle und Schlachtengetümmel bestimmen die Handlung. Am Ende versöhnt sich König Sigismondo mit seiner fälschlich der Untreue verdächtigten, tot geglaubten Frau. Wie er – geplagt von Gewissensqualen – zwischen Wahn und Realität hin- und hergleitet, das hat Rossini eindrucksvoll in Noten gesetzt. Ein nicht nur musikalisch, sondern auch psychologisch interessantes Werk, mit dem das Münchner Rundfunkorchester an den 150. Todestag des Komponisten erinnert!
In der koloraturenreichen Titelpartie des Sigismondo ist die italienische Mezzosopranistin Marianna Pizzolato zu erleben, die sich international als Rossini-Expertin einen Namen gemacht hat – u.a. beim Rossini-Festival in Pesaro und an der New Yorker „Met“. Am Pult des Münchner Rundfunkorchesters steht die Dirigentin Keri-Lynn Wilson, die 2017 eine umjubelte Aufführung von Gounods Roméo et Juliette mit dem Münchner Rundfunkorchester bei den Audi-Sommerkonzerten leitete.
Um es gleich vorwegzunehmen: Gioachino Rossini war nie persönlich in München, aber das Herz der Opernliebhaber hat er hier schon vor 202 Jahren im Sturm erobert. Im Sommer/Herbst 1816 gastierte die Truppe des italienischen Impresarios Antonio Cera an der Isar. Als erstes präsentierte man Lʼitaliana in Algeri: ein Werk, das dem Komponisten wenige Jahre zuvor in seinem Heimatland mit zum Durchbruch verholfen hatte. Die Münchner Premiere aber war tatsächlich die allererste Rossini-Aufführung in Deutschland. Auch die Königsfamilie konnte sich der Magie seiner Werke nicht entziehen; zur Verlobung von Prinzessin Charlotte Auguste stand unter anderem Rossinis ursprünglich zur Fastenzeit komponiertes Stück Ciro in Babilonia auf dem Programm. In der Folge behauptete sich Rossini nachdrücklich auf dem Spielplan des Hoftheaters. Und 1833, nur vier Jahre nach der Pariser Uraufführung, wurde sogar sein letztes Bühnenwerk Guillaume Tell herausgebracht: in deutscher Sprache.