Johann Strauß (Sohn) (1825–1899)
3. Rätsel-Etappe
Der Walzerkönig und seine Familie
Wie wird ein Komponist zum Walzerkönig? Und warum muss man zwischen Johann Strauß Vater und Sohn unterscheiden? Das Stubenmädchen Adele hat bei „Johann Strauß zu Haus“ einmal ordentlich aufgeräumt und erklärt euch alles. Das Münchner Rundfunkorchester war im 3. Konzert unserer Reihe Klassik zum Staunen 2020/2021 natürlich mit dabei. Schaut jetzt das Konzertvideo an und erfahrt auf dieser Seite jede Menge über den Komponisten.
Bei Johann Strauß zu Haus
Konzertvideo
Mitten im Münchner Rundfunkorchester
Das Schlagwerk
Steckbrief von Johann Strauß (Sohn)
Lebensdaten
* 25. Oktober 1825 in St. Ulrich (heute ein Bezirk von Wien)
† 3. Juni 1899 mit 73 Jahren in Wien
Lebensorte
Wien an der schönen blauen Donau! Auf Tournee bin ich aber auch viel gewesen: in Russland beim Zaren, in ganz Ost- und Westeuropa und sogar in Amerika.
Familie
• Mein ehrenwerter Vater Johann, der bekannteste Unterhaltungsmusiker Wiens – vor mir.
• Meine stolze Mutter Anna, die mit mir das Familienunternehmen aufgebaut hat.
• Meine Schwestern Anna und Therese, die die musikalischen Geschäfte der Familie später zusammen mit meiner Mutter geführt haben.
• Meine Brüder Josef und Eduard, die wie ich Komponisten und Dirigenten des Strauß-Orchesters geworden sind.
Meine Interessen und Vorlieben
• Bankwesen, wie mein Vater es für mich wünschte?! Geh bitte, ich wollt’ Kapellmeister werden.
• Starke Ehefrauen: Die Henriette, meine Jetty, die war eh ein Glücksgriff und obendrein eine begnadete Managerin… Und später die Adele, die war sogar noch tüchtiger als die Jetty.
• In die Sommerfrische nach Bad Ischl fahren – da ist’s wirklich schön, und mein Freund, der Komponist Johannes Brahms, ist auch oft dort.
Meine Schwächen
• Dem Herrn Papa ein bisserl viel Konkurrenz machen.
• Ich arbeit’ eh zu viel! Aber was soll man da tun, wenn man der erfolgreichste Orchesterleiter, Komponist und Unterhaltungsmusiker Europas ist.
• Die Lily, meine zweite Ehefrau. Betrogen hat s’ mich wohl!
Besondere Talente
• Na, Operetten schreiben. Von meiner Fledermaus könnts ihr ja bis heut’ nicht genug bekommen!
• Mit dem Geigenbogen dirigieren.
• Auf allen Bällen gleichzeitig tanzen … ich meine: spielen. Ob Studentenfest oder kaiserlich-königlicher Hofball – eine Polka oder ein Walzer fallen mir immer dafür ein!
Willi will’s wissen
Welcher Ton macht die Musik?
Schon gewusst?
Der Walzerkönig
Der Wiener Walzer ist auch heute noch sehr beliebt und wird auf Tanzbällen gespielt. Die Tanzpaare bewegen sich schwungvoll im Dreivierteltakt dazu. Ein langer Schritt und zwei kurze lassen die Tänzer auf dem Parkett schnell drehen. Wenn du schon einmal auf einer Hochzeit warst, hast du vielleicht auch das Brautpaar den sogenannten Hochzeitswalzer tanzen sehen.
Die Wiener liebten den Walzer schon zu Zeiten der berühmten Musikerfamilie Strauß. Kaum einer konnte so geschickt schwungvolle Melodien komponieren wie Johann Strauß (Sohn). So dauerte es nicht lange, bis er berühmter wurde als sein Vater, der ebenfalls Komponist und Musiker war, und ganz Wien begeistert auf seine Melodien tanzte. Der Vater fand das zwar nicht so gut, aber sein Sohn hat trotzdem über 150 Walzer komponiert. Überall auf der Welt wurden seine Werke gespielt, den Donauwalzer kennt auch heute fast jeder. So ist es nicht erstaunlich, dass Johann Strauß (Sohn) schon zu seinen Lebzeiten „Walzerkönig“ genannt wurde.
Schon gewusst?
Die Operette
Operette bedeutet wörtlich „kleine Oper“, also so etwas wie die kleine Schwester der Oper. Die Endung „ette“ kommt aus dem Französischen und ist eine Form der Verniedlichung. Eine Operette ist meist etwas kürzer und hat eine einfachere, lustigere Handlung als eine Oper. Zunächst wurde die Operette deshalb als Oper des einfachen Volkes angesehen. Die adeligen und gelehrten Leute fanden Operetten erst einmal nicht so passend. Doch Johann Strauß (Sohn) gelang es, mit seiner Operette Die Fledermaus, einer der bekanntesten Operetten überhaupt, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Dieses freche, lustige Werk wurde von allen gefeiert. Seinem Beinamen „Walzerkönig“ machte er alle Ehre, denn er verwendete viel Tanzmusik in seinen Operetten.