Georg Friedrich Händel (1685–1759)

4. Rätsel-Etappe

Eine Reise zum Ruhm

Ehrengast im 4. Konzert unserer Reihe Klassik zum Staunen 2020/2021 war der Komponist Georg Friedrich Händel – elegant gekleidet mit Gehrock, Spitzenhemd und Perücke, wie man es im Zeitalter des Barock gerne trug. Das Münchner Rundfunkorchester hat den berühmten Musiker bei seinen Reiseerinnerungen aus verschiedenen Ländern begleitet. Schaut jetzt das Konzertvideo an und erfahrt auf dieser Seite jede Menge über den Komponisten. Wer alle Rätselfragen löst, kann CDs mit spannenden Musikgeschichten gewinnen.

Mit Händel durch Europa

Konzertvideo

Jerzy May. 3. Klassik zum Staunen 2020-2021 © BR/Markus Konvalin
1. Rätselfrage
Am Anfang unserer beiden Stücke aus Händels Wassermusik siehst du im Video ein goldfarbenes, lustig gekringeltes Instrument, das bei den Fanfaren mitspielt. Wie heißt dieses Instrument? (Schau ungefähr ab Minute 18.)

Schon gewusst?

Die Perücke

Das Wort Perücke kommt vom französischen „perruque“, das bedeutet Haarschopf. Heute kennen wir Perücken vor allem vom Verkleiden, zum Beispiel im Fasching. In der Zeit des Barock hatte das Tragen von Perücken aber einen anderen Grund: Die Menschen bekamen oft keine so gute medizinische Versorgung, wie wir sie heute kennen, und waren deshalb öfter krank. Viele Krankheiten und Behandlungen führten zu Haarausfall, sodass die Köpfe eben mit Perücken bedeckt wurden. Außerdem wärmten sie, was in den schlecht beheizten Häusern im Winter ein weiterer Vorteil war. Und als schließlich König Ludwig XIV. anfing, eine Perücke zu tragen, wurde dies zur Mode und beliebt bei vielen Adligen. Anfangs stellte man die Perücken aus Echthaar her, später auch aus Hanf oder Flachs. Um die typische weiße Farbe zu erhalten, wurden sie mit Mehl gepudert – eine oft staubige Angelegenheit.

Schon gewusst?

Concerto grosso

Das Concerto grosso ist ein Musikstück in einer bestimmten Form, die im Zeitalter des Barock sehr beliebt war. Der Name kommt aus dem Italienischen und bedeutet „großes Konzert“. Schon der Name gibt uns also einen Hinweis darauf, wie das Orchester bei einem Concerto grosso aufgebaut war. Einer großen Gruppe von Musikern, die man Tutti oder Ripieno nennt, steht eine kleinere Gruppe, das Concertino, gegenüber. Die Tutti-Gruppe (italienisch „tutti“ = „alle“) und die solistisch besetzte Concertino-Gruppe treten nun gegeneinander an. Gleichzeitig müssen sie jedoch gut zusammenarbeiten, um dem Publikum ein wohlklingendes Stück zu präsentieren. Man kann sich das so vorstellen wie bei einem Duell, nur dass alles friedlich und musikalisch abläuft. Vielleicht sagen dir Komponisten wie Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi etwas, sie haben viele Concerti grossi geschrieben. Aber auch Georg Friedrich Händel erfand solche Stücke. Und sogar die berühmten Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach knüpfen an das Vorbild des Concerto grosso an.

(Den Begriff Concerto grosso hat Florian Schenk aus dem P-Seminar/Gymnasium Waldkraiburg erklärt.)

2. Rätselfrage
Um eine Perücke schön herzurichten, wurde früher ein Lebensmittel verwendet. Was war es: Salz, Limo oder Mehl?

Gute Frage!

3. Rätselfrage
Was macht die Sängerin Ayelet Kagan vor dem Auftritt: abendessen, ausflippen oder meditieren?

Programmheft zum Herunterladen

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4. Rätselfrage
Dicker Bauch – das war nichts für die edlen Damen zur Barockzeit! Sie sollten eine „Wespentaille“ haben, also über den Hüften ganz schmal sein. Dafür gab es ein bestimmtes Kleidungsstück als Hilfsmittel. Wie heißt es? (Lies dazu im Programmheft den Text über das Leben im Zeitalter des Barock.)

Steckbrief von Georg Friedrich Händel

Lebensdaten
* 5. März 1685 in Halle an der Saale
† 14. April 1759 mit 74 Jahren in London

Lebensorte
Halle, Hamburg (dort gab es ein Opernhaus!) und Hannover (meine erste Anstellung als Kapellmeister). Von Hannover aus reiste ich dann vier Jahre durch Italien und schließlich nach London – wo ich fast 50 Jahre blieb.

Familie

• Meine Mutter Dorothea, die stets meine musikalischen Interessen förderte.
• Mein Vater Georg, kurfürstlicher Leibarzt, der mich lieber als Juristen statt als Musiker gesehen hätte …
• Meine zwei jüngeren Schwestern Johanna Christina und Dorothea Sophia.

Meine Schwächen

• In meiner Hamburger Jugendzeit wurde ich einmal – nicht ganz unschuldig – zum Duell gefordert. Meine Rettung war dabei nur mein Hemdknopf: Er war noch starrköpfiger als ich, und der Degen meines Gegners zerbrach an ihm.
• Ich lebe schlicht, doch möchte ich nicht auf gutes Essen und guten Wein verzichten … nun ja, auf reichlich gutes Essen und herrlichen Wein. Aber mehr brauche ich nicht.
• Mein Englisch klingt wohl immer noch etwas sächsisch. Was man aber stets charmant findet! Ich meine natürlich: very charming!

Meine Interessen und Vorlieben

• Orgelkonzerte mit Orchester: Dabei ist die Orgel das wichtigste Instrument und ich improvisiere sehr viel auf ihr.
• So viele Menschen haben es schlechter als ich. Von meinem Vermögen und besonders vom Erlös der Aufführungen meines Oratoriums Der Messias gebe ich einen großen Teil an Bedürftige.
• Der Austausch mit meinem Freund und Komponisten-Kollegen Georg Philipp Telemann: Wir lernen viel voneinander und seine Musik ist brillant!

Besondere Talente

• Unternehmertum: Mit meiner Opernkompanie in London war ich höchst erfolgreich und wurde dabei auch reich.
• Meine englischen Oratorien, in denen es oft um Themen aus der Bibel geht, komponiere ich wie eine gute Oper. So sind sie im Konzert auch ohne Bühnenszenen mitreißend und spannend.
• Für die königlichen Feste schreiben: Musik zur Krönung, zum Feuerwerk oder für die Bootsfahrt auf der Themse – und sogar für die erst lange nach meinen Lebzeiten erfundene UEFA Champions League!

5. Rätselfrage
Welcher Gegenstand hat Georg Friedrich Händel das Leben gerettet: Eine Pelzmütze? Ein Hemdknopf? Oder eine Zugbrücke?

Ausmalbild Georg Friedrich Händel

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