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Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis

Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis

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Zum Leben des Komponisten Viktor Ullmann

Viktor Ullmann, 1898 im schlesischen Teschen geboren, hatte bei Arnold Schönberg und Alois Hába in Wien studiert, erst als Kapellmeister und dann als Buchhändler gearbeitet und sich 1933 als freischaffender Künstler in Prag niedergelassen. Da er einer jüdischen Familie entstammte, wurde er 1942 von den Nazis ins Lager Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurde er gemeinsam mit den nahezu gleichaltrigen Komponisten Pavel Haas und Hans Krása in Auschwitz-Birkenau ermordet. – Da die Nazis im „Vorzeigeghetto“ Theresienstadt ein reges kulturelles Leben erlaubten, konnte sich auch Ullmann musikalisch betätigen; das intellektuelle und kulturelle Erbe jener Zeit spiegelt sich in seiner Musik wider, auch und vor allem im zwischen Juni/Juli 1943 und August 1944 entstandenen Kaiser von Atlantis.

Zur Oper Der Kaiser von Atlantis

Die einaktige Kammeroper (original „Spiel in einem Akt“) Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung auf das Libretto von Ullmanns Mithäftling Peter Kien erlebte ihre Uraufführung erst am 16. Dezember 1975 in Amsterdam, da die Aufführung in Theresienstadt nach der Generalprobe verboten worden war. – Ein ebenso absurder wie tröstender Gedanke setzt das Spiel in Gang: Der Tod streikt. Er ist seines Daseins überdrüssig, verweigert den Dienst. Auf vielfache Weise wird auf die Lebensrealität der nach Theresienstadt Deportierten Bezug genommen; die im sagenhaften Atlantis verortete Oper ist eine Parabel auf das unmenschliche System der Nationalsozialisten: Kaiser Overall sitzt isoliert in seinem Palast und ruft zum Kampf „aller gegen alle“ auf. Als einzige Verbindung zur Außenwelt dient ihm der Lautsprecher, der seine Befehle verkündet… Der Tod streikt – und nimmt damit dem Kaiser seine Macht: Wenn die Menschen nicht mehr sterben, wer wird ihn dann noch fürchten?

Zur Aufführung

Die konzertante Aufführung der Fassung von Henning Brauel und Andreas Krause (Schott Music), die am 10. Oktober 2021 im Münchner Prinzregententheater stattfand, wurde für die vorliegende CD mitgeschnitten. An der Seite des international bekannten österreichischen Kammersängers Adrian Eröd in der Titelrolle sangen vornehmlich junge Interpreten, begleitet vom Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Patrick Hahn, der damit seinen Einstand als Erster Gastdirigent des Orchesters gab. Der 26-jährige Österreicher, seit 2021 jüngster GMD im deutschsprachigen Raum in Wuppertal, ist zu Beginn der aktuellen Spielzeit als Erster Gastdirigent des Münchner Rundfunkorchesters verpflichtet worden.

Das Münchner Publikum war ebenso beeindruckt wie die Fachpresse. Auch im Live-Mitschnitt auf CD macht dieses eindringliche Werk – geschaffen von einem großartigen Komponisten mit wenigen ihm in Theresienstadt zur Verfügung stehenden Mitteln – Eindruck.

mitwirkende

Juliana Zara – Bubikopf, ein Soldat (Sopran)
Christel Loetzsch – Der Trommler (Mezzosopran)
Johannes Chum – Harlekin / ein Soldat (Tenor)
Adrian Eröd – Kaiser Overall (Bariton)
Lars Woldt – Der Lautsprecher (Bass)
Tareq Nazmi – Der Tod (Bass)

Münchner Rundfunkorchester
Patrick Hahn, Leitung

April 2022
BR-KLASSIK CD 900339

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