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Mulo Francel: Mocca Swing

Mulo Francel: Mocca Swing

Viele, die nichts mit dem Namen Mulo Francel anzufangen wissen, kennen trotzdem seine Musik: Denn der Saxofonist ist Gründungsmitglied von Deutschlands erfolgreichster seit 1996 bestehender Weltmusik-Band Quadro Nuevo. Dieses Ensemble ist für Francel die ideale Plattform, seine Lust am Reisen und seine Neugier auf fremde Klänge und Kulturen zu stillen und musikalisch umzusetzen. Schon diese Begegnungen mit Menschen, Musikern, Mythen und Melodien aus aller Welt atmen den „spirit of Jazz“, also das vorurteilslose, spontane und freie Miteinander. Liegen doch Francels musikalischen Wurzeln im Jazz: Das Vermächtnis des früh verstorbenen Vaters war eine Jazz-Plattensammlung, die für den kleinen Mulo das Tor zur Welt wurde. Mit 16 sparte er sich ein Saxofon zusammen, studierte in Linz, München und New York und zog in die Welt hinaus. Und auch neben dem welt- und salonmusikalischen Erfolgsensemble Quadro Nuevo blieb er dem Jazz immer treu, vom frühen souligen Bandprojekt Mind Games über das Trio Die Abenteurer bis zu einem Jazzquartett, mit dem er vor fünf Jahren das Album „Escape“ einspielte. Zuletzt leistete er mit den Echoes of Swing, Pete York, Shannon Barnett und Henning Gailing einen Tribute to Bix Beiderbecke beim Jazz at Berlin Philharmonic, dokumentiert auf einer Doppel-CD.

An diese unverbrüchliche Liebe zum Jazz schließt nun Mocca Swing an. Und mehr noch: „Es ist der reine Luxus. Ich habe mir das Abenteuer erlaubt, einmal absolut aus dem Vollen zu schöpfen.“ Konsequenterweise kam ein Doppel-Album dabei heraus. Die erste CD präsentiert mit „Mulo Francel & Friends“ sein neues Quartett. Wie bei Quadro Nuevo ergibt auch hier die unterschiedliche stilistische Herkunft der Musiker eine spannende und schillernde Mischung. Francel gibt mit seinem stets weichen und melodischen, stark der klassischen Jazztradition verpflichteten Spiel (zweimal verwendet er auch das nur im frühen Jazz verbreitete C-Melody-Saxofon) die Linie vor, lässt seinen exzellenten Begleitern aber viel Raum: dem aus Baku stammenden Pianisten David Gazarov, einem technisch herausragenden Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz, der ein wandelndes Kompendium aller Jazzstile ist; dem von Le Bang Bang oder dem Trio Elf bekannten Bassisten Sven Faller, der in New York studierte und sich dort ein breites Spektrum aneignete; sowie dem Schlagzeuger Robert Kainar, der eine der Schlüsselfiguren der österreichischen Jazzszene ist. Zu drei Kompositionen von Francel durften sie eigene beisteuern, von Fallers Verbeugung vor der brasilianischen Musik (Pixinguinha) bis zu Gazarovs Adaption einer Chopin-Etüde (Retrospective Of A Broken Man).

Auf der zweiten CD stoßen das Münchner Rundfunkorchester und Weggefährten aus Francels Musikerbiografie dazu. „Ausgangspunkt sind hier die Stücke, die mich in den letzten Jahren am intensivsten begleitet haben. Die Idee war, sie mit allen Mitteln und Möglichkeiten, die eine große Besetzung bietet, neu zu beleuchten“, berichtet Francel. Nicht weniger als drei Mal sind die Quadro-Nuevo-Kollegen Andreas Hinterseher an Bandoneon und Akkordeon, Chris Gall am Piano, Evelyn Huber an der Harfe, sowie D.D. Lowka am Bass mit von der Partie. Nummern aus dem gemeinsamen Repertoire wie der bei der großen Buenos-Aires-Reise vor zwei Jahren von Francel entdeckte und adaptierte Tango Taquito Militar verwandeln sich vom kammermusikalischen Stück zur jazzig orchestralen Hymne. So auch das zwischen Orient und Okzident vermittelnde Titelstück Flying Carpet vom aktuellen Programm, das aus der Zusammenarbeit und nach der gemeinsamen Ägyptenreise mit der Band Cairo Steps entstand – deren Perkussionist Max Klaas sorgt auch hier für authentische Rhythmik. Erroll Garners Misty, eines von Francels Lieblings-Standards, bekommt durch die spanischen Gitarrenklänge des befreundeten Flamenco-Duos Café del Mundo – das sind Jan Pascal und Alexander Kilian – eine extravagante neue Farbe. Schließlich greift Francel auf Kompositionen von Freunden wie dem Gitarristen Paulo Morello (Robert’s Waltz) und dem Flötisten Philipp Sterzer (Die Abenteurer) ebenso zurück wie auf die Hilfe erfahrener Arrangeure wie des New Yorker Latin-Spezialisten Daniel Freiberg, des jungen Münchner Bigband-Neuerers Leonhard Kuhn oder des niederländischen Early-Jazz-Spezialisten Menno Daams.

So wird Mocca Swing zu einer Werkschau des musikalischen Schaffens von Mulo Francel. Zum Dokument seiner Rolle als leidenschaftlicher Brückenbauer zwischen Jung und Alt, Heimat und Fremde, Jazz und allen anderen Musiken. Ein lustvoll zu genießender Gegenentwurf zur allgegenwärtigen Berieselung mit entzauberter, ihrer Geheimnisse beraubter Musik.

Und vor allem löst das Album das Versprechen seines Titels ein: Es ist heiß, anregend und belebend.

Mulo Francel und das Münchner Rundfunkorchester Mocca Swing 2017 (c) Franz Heller
Mulo Francel und das Münchner Rundfunkorchester – Mocca Swing

Kat Nr. bei ACT: 6020-2

 

Mitwirkende

Mulo Francel – Saxofon/Klarinette

David Gazarov – Piano

Sven Faller – Bass

Robert Kainar – Drums

Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Enrique Ugarte

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