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Juliane Banse: „Im Arm der Liebe – Love’s Embrace“

Juliane Banse: „Im Arm der Liebe – Love’s Embrace“

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Juliane Banses aktuelles Album unter dem Titel Im Arm der Liebe widmet sich Orchesterliedern des beginnenden 20. Jahrhunderts und stellt Werke und Komponisten vor, die sehr zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Die romantischen Texte sind in eingängige Melodien und eine süffige Orchestrierung eingebettet; sie brauchen den Vergleich mit den wohlbekannten Orchesterliedern von Mahler oder Strauss keineswegs zu scheuen. Eine hervorragende Gelegenheit, spätromantische Orchesterlieder von Hans Pfitzner, Joseph Marx, Walter Braunfels und Erich Wolfgang Korngold neu kennenzulernen und in mustergültigen Interpretationen zu erleben.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Goldene Ära des orchestrierten Klavierliedes und des originalen Orchesterliedes begonnen – mit Hugo Wolf und vor allem mit Gustav Mahler: „Fort mit dem Klavier!“, lautete dessen stürmische Forderung; „Wir Modernen brauchen einen so großen Apparat, um unsere Gedanken, ob groß oder klein, auszudrücken.“ Richard Strauss, Hans Pfitzner, Erich Wolfgang Korngold und Max Reger dachten und komponierten sehr ähnlich, wie auch die heute vergessenen und deshalb endlich wieder zu entdeckenden Meister wie Joseph Marx oder Walter Braunfels.

Pfitzner etwa schrieb sein zwischen Volkston und künstlerisch-kontrapunktischer Ambition changierendes Lied Untreu und Trost 1903 und instrumentierte es anschließend für Orchester: ein „Deutsches Volkslied“ aus der Feder eines tief vergrübelten Komponisten. Dagegen erweisen sich die ab 1911 entstandenen Sechs einfachen Lieder des ins Erwachsenenalter aufbrechenden Wunderkindes Erich Wolfgang Korngold mitnichten als „einfach“, sondern vielmehr als artifiziell, raffiniert, süffig, melodisch extravagant und harmonisch schillernd. Der Grazer Joseph Marx, einst der meistgespielte lebende österreichische Komponist, repräsentiert jene Moderne, die gemeinhin als „spätromantisch“ bezeichnet wird; wie Hugo Wolf vertonte auch er ein Italienisches Liederbuch nach Paul Heyse. Die im Weltkriegsjahr 1914 komponierten, äußerst delikaten Drei chinesischen Gesänge des allen schönen Künsten aufgeschlossenen Walter Braunfels waren von Anfang an für Sopran und Orchester bestimmt – aber nicht als Nachtrag zum einstmals modischen Exotismus gedacht. Doch wie Mahler zu seinem Lied von der Erde hatte sich Braunfels dazu von Hans Bethges Chinesischer Flöte inspirieren lassen.

Zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Sebastian Weigle hat Juliane Banse die Orchesterlieder im März 2015 in einer Studioproduktion des Bayerischen Rundfunks aufgenommen.

Produktnummer: 900322

Mitwirkende

Juliane Banse – Sopran

Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Sebastian Weigle

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Interview mit Juliane Banse

Juliane Banse © Stefan Nimmesgern
© Stefan Nimmesgern

Frau Banse, Sie haben schon einige Male mit dem Münchner Rundfunkorchester zusammengearbeitet – unter anderem in einer Aufführung von Walter Braunfelsʼ „Verkündigung“, in der Sie die Hauptrolle der Violaine überragend gestaltet haben und die auch auf CD dokumentiert ist. Fühlen Sie sich ein wenig zu Hause beim Münchner Rundfunkorchester?
Ja, absolut !! Besonders in der Zeit von Ulf Schirmer [Künstlerischer Leiter bis August 2017] war ich öfter da, und immer mit ganz besonderen Projekten; dafür bin ich sehr dankbar! Es herrscht eine sehr entspannte, aber zugleich höchst konzentrierte Arbeitsatmosphäre, das finde ich unglaublich angenehm.

Nun haben Sie gemeinsam mit dem Rundfunkorchester eine CD mit Orchesterliedern unter dem Titel „Im Arm der Liebe“ herausgebracht. Wie sind Sie auf die Zusammenstellung der Werke gekommen?
Das war ein längerer Prozess, bei dem wir unter anderem auch auf die Besetzungsmöglichkeiten des Rundfunkorchesters Rücksicht nehmen mussten. Ich hatte einige Stücke im Kopf, die ich mir sehr wünschte, und es war dann die Frage, wie man einen sinnvollen „roten Faden“ findet, um ein gesamtes CD-Programm zu erhalten, das Sinn macht. Herausgekommen ist eine Sammlung von Liedern, die alle zwischen 1910 und 1920 geschrieben wurden, und die in faszinierender Weise zeigt, wie unterschiedlich die Strömungen damals waren und wie doch alle aus der gleichen Tradition entstanden!

Wie lange hat es gedauert, die Werke einzustudieren?
Einige der Lieder hatte ich schon mit Klavier bei Liederabenden gesungen, die waren schnell im Kopf, andere waren komplett neu und brauchten etwas mehr Beschäftigung. Aber da es alles wunderbare und leicht ins Ohr gehende Melodien sind, war es keine schwere Arbeit!

Im Kunstlied ist der Text ein wichtiger Bestandteil. Lesen Sie gerne? Wenn ja, was? Vielleicht sogar auch Gedichte?
Ich lese natürlich die Gedichte, wenn ich die daraus komponierten Lieder lerne. Ich finde es wichtig, dass man auch das zu Grunde liegende Gedicht OHNE die Musik kennenlernt. In meiner Freizeit bin ich allerdings eher der Typ von historischen Romanen und Krimis. Im Moment fülle ich gerade meine peinliche Bildungslücke und lese alle „Harry Potters“ auf Englisch − macht großen Spaß!!

Gibt es darüber hinaus noch Hobbys, für die Sie sich Zeit nehmen?
Wann immer es geht, bin ich im Fitness-Studio oder im Tanzstudio, um einigermaßen fit zu bleiben. Wenn man in der Vergangenheit, so wie ich, intensiv Sport getrieben hat, dann fehlt einem das sonst.

Kochen Sie auch gerne?
Ich bin eine sehr mittelmäßige Köchin! Meine Kinder beschweren sich manchmal, dass ich immer das Gleiche mache. Dann probiere ich alles mögliche Neue aus, worauf sie abwinken und wir wieder zu den Klassikern zurückkehren …

Hat Kochen für Sie etwas Kreatives?
Nein. Ich bewundere Menschen, die so „aus dem Ärmel“ und aus den Dingen, die im Kühlschrank sind, etwas zaubern können. Ich traue mich das nicht und habe lieber ein genaues Rezept.

Ihr Mann ist als Dirigent wie Sie viel unterwegs. Haben Sie Zeit für gemeinsames Essen mit der Familie?
Ja, wir legen großen Wert darauf, ab und zu alle zusammen am Tisch zu sitzen, ich stelle immer wieder fest, dass das für die Familie ganz wichtig ist.

Diskutieren Sie zu Hause auch über Musik oder ist das ein Tabu im Musikerhaushalt?
Ein Tabu ist es überhaupt nicht, und natürlich sprechen wir über Dinge, die uns beruflich beschäftigen, aber das hält sich die Waage mit allen möglichen anderen Themen.

Geben Sie sich gegenseitig Tipps?
Eigentlich eher selten … Manchmal kommt es dazu, wenn wir gemeinsam arbeiten, dass man dem anderen sagt, wenn einem etwas auffällt. Aber wenn zuhause jeder seine eigenen Projekte vorbereitet, dann macht das eher jeder für sich.

Wie führen Sie Ihre Kinder an Musik heran?
Die Kinder haben natürlich von Babytagen an automatisch ganz viel mitbekommen und die Musik als etwas kennengelernt, was ganz einfach zum Leben dazu gehört. „Heranführen“ ist also eigentlich nicht nötig. Allerdings ist dann wie in allen anderen Familien das „Dranbleiben“ die Herausforderung. Denn Üben ist bei uns genauso Thema wie überall …

Ist Sängerin nach wie vor Ihr Traumberuf?
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es für mich der richtige Beruf ist; ich habe es keinen Moment bereut. Allerdings hat „Traumberuf“ immer so den Anschein, dass es keine Schattenseiten gibt; das ist natürlich wie in jedem anderen Beruf nicht so. Es ist ein wunderschöner und schwerer Beruf, der das ganze Leben bestimmt und bis zum letzten Ton der Karriere kein Zurücklehnen erlaubt, das nervt manchmal ein bisschen, aber das Sängerinnen-Dasein hat mir auch viele wunderbare Erlebnisse und Begegnungen beschert, die dann auch immer wieder Lust und Energie zurückgeben!

Wir gehen mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Haben Sie eine persönliche Lieblingsmusik, die Sie auf Weihnachten einstimmt?
Nein, eigentlich nicht. Meine Tochter lernt jetzt schon in der Schule die Winter- und Weihnachtslieder; die klingen zuhause dann natürlich nach. Eigentlich bestimmen sowieso die Kinder, was zuhause und im Auto für Musik läuft!

Und was ist Ihr Geheimrezept gegen Erkältung?
Ja, wenn das mal einer erfinden könnte!!! Ich habe keines, das bessere Rezept ist, zu lernen, auch mit einer leichten Erkältung singen zu können. Manchmal sind das gar nicht die schlechtesten Konzerte, weil man ganz konzentriert und technisch korrekt singt. Aber wenn es einen wirklich erwischt, dann hilft leider nur schweigen und abwarten. Bei unserer Aufnahme mit dem Rundfunkorchester ist es leider auch passiert, dass wir einen Teil der Aufnahmen verschieben mussten, weil ich zu erkältet war.

Gibt es Lebensmittel oder Getränke, die Sie vor dem Konzert regelmäßig zu sich nehmen, oder Dinge, die Sie auf jeden Fall meiden?
Oh ja, da hat ja jeder so seine Rituale, wobei ich die eher als psychologisch hilfreich erachte. Natürlich wird man jetzt nicht Kohlensäure, Nüsse oder Schokolade in rauen Mengen zu sich nehmen, und außerdem ist auch jeder anders und verträgt andere Dinge besser oder schlechter. Ich selber esse gerne Obst und verwende Brausetabletten mit Vitaminen und Mineralstoffen, wenn es ein anstrengender Abend zu werden verspricht.

Haben Sie Heißhunger nach dem Konzert?
Nein, es dauert immer ein bisschen, bis der Hunger kommt; es kommt ein bisschen darauf an, ob ich eine lange Oper mit viel körperlicher Action gesungen habe oder ob es ein eher ruhiges Programm war. Ich versuche auch, zu vermeiden, spät abends noch so viel zu essen, das sind ja die Dinge, die sich dann DIREKT auf die Hüfte setzen.

Wo üben Sie am liebsten? Im stillen Kämmerlein im Keller oder im Wohnzimmer mit Blick auf die Berge und mitten im Familientrubel?
Am liebsten im Wohnzimmer und ganz eindeutig dann, wenn niemand zuhause ist, andernfalls werde ich ständig unterbrochen und komme zu nichts − oder mir fallen selber ständig Dinge ein, die ich noch besprechen wollte, und der Effekt ist der Gleiche!

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