Igor Kuljerić: Glagolitisches Requiem
Der kroatische Komponist Igor Kuljerić vereint in seinem „Kroatischen glagolitischen Requiem“ die Struktur der römisch-katholischen Totenliturgie mit der altkirchlichen Tradition des östlichen Mittelmeerraums, wie sie in der so genannten Glagoliza, der ältesten slawischen Schrift, überliefert wird. Der Mitschnitt erhielt mehrere Preise.
Jetzt online bestellen & reinhörenIgor Kuljerić: „Hrvatski glagoljaški rekvijem“
Daran, dass die Musik des kroatischen Komponisten und Dirigenten Igor Kuljerić (1938–2006) außerhalb der Grenzen seines Heimatlandes noch nicht weiter bekannt ist, dürfte die vorliegende Aufnahme einiges ändern: Bei dem 1995/1996 entstandenen Kroatischen glagolitischen Requiem, das seine Uraufführung im Juli 1996 im kroatischen Zadar mit Chor und Symphonieorchester des Kroatischen Rundfunks unter Leitung des Komponisten erlebte, handelt es sich um ein ebenso eindrucksvolles wie ergreifendes Beispiel zeitgenössischer geistlicher Musik.
Bonustrack
Jakov Gotovac: Himna Slobodi
Zusätzlich enthält die CD eine Aufnahme der Himna Slobodi (Hymne an die Freiheit, auch Friedenshymnus) des kroatischen Komponisten Jakov Gotovac (1895–1982) auf einen Text des Barockdichters Ivan Gundulić. Die Studioaufnahme mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Ivan Repušić entstand im Januar/Februar 2019.
Mitwirkende
Kristina Kolar (Sopran)
Annika Schlicht, Mezzosopran
Eric Laporte, Tenor
Ljubomir Puškarić, Bariton
Chor des Bayerischen Rundfunks
Michael Gläser, Einstudierung (Igor Kuljerić)
Yuval Weinberg, Einstudierung (Jakov Gotovac)
Münchner Rundfunkorchester
Ivan Repušić, Leitung
Juli 2020 1 CD BR-KLASSIK 900331
Juli 2020
1 CD BR-KLASSIK 900331
Video
Auszeichnungen
Der CD-Mitschnitt des Kroatischen glagolitischen Requiems von Igor Kuljerić wurde mit mehreren renommierten Preisen ausgezeichnet – darunter der International Classical Music Award 2021 und der französische Schallplattenpreis Diapason d’or in der Kategorie „Découverte“ als bemerkenswerte Entdeckung für Januar 2021. Im Juni 2021 folgte der kroatische Porin in den Kategorien „Bestes Klassik-Album“ und „Beste Aufführung von klassischer Musik“.
Über die Auszeichnungen
Der ICMA (International Classical Music Award) wird seit 2011 von einer Jury internationaler Musikkritiker verliehen und ersetzt den Cannes Classical Award, der früher auf der MIDEM vergeben wurde. Er gilt als wichtige internationale Auszeichnung der Musikpresse.
Der Diapason d’or ist ein Schallplattenpreis für Aufnahmen klassischer Musik, der von der französischen Zeitschrift Diapason jeden Monat in mehreren Kategorien vergeben wird. Neben dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und dem britischen Gramophone Award gilt der Diapason d’or als bedeutendste unabhängige europäische Auszeichnung.
Der Porin ist der wichtigste Musikpreis Kroatiens. Er wird seit 1993 jährlich vergeben, und zwar in zahlreichen Sparten von Pop und Jazz bis zur Klassik. 2021 wurde die Auszeichnung in 36 Kategorien verliehen – verbunden mit einer Live-Fernsehübertragung und einer Radioübertragung im Kroatischen Rundfunk.
Preisverleihung des ICMA 2021 in Vaduz (Liechtenstein): Nach der Bekanntgabe der Gewinner im Januar des Jahres erfolgte Ende Juni 2021 die feierliche Zeremonie mit der Übergabe der Trophäen. In der Kategorie „Choral Music“ wurde die CD-Aufnahme des Kroatischen glagolitischen Requiems von Igor Kuljerić mit dem BR-Chor und dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung seines Chefdirigenten Ivan Repušić prämiert. Letzterer nahm zusammen mit Timo Janzen aus dem Vorstand des BR-Chors den Preis in Vaduz persönlich entgegen. Remy Franck, Präsident der ICMA-Jury, führte durch die Zeremonie.
Vor dem International Classical Music Award (ICMA) durfte sich Ivan Repušić Anfang Juni in Zagreb bereits über den kroatischen Musikpreis „Porin“ freuen. Dieser war in gleich zwei Abteilungen zuerkannt worden: für das beste Klassik-Album und für die beste Klassik-Aufführung. Vorausgegangen waren die Auszeichnung mit dem französische Schallplattenpreis Diapason d’or in der Kategorie „Découverte“ als bemerkenswerte Entdeckung für Januar 2021 und der Joker découverte der belgischen Fachzeitschrift Crescendo.
Der Porin gilt gleichsam als kroatischer Grammy und wurde vom Kroatischen Rundfunk sowie dem Komponisten- und dem Musikerverband des Landes konzipiert. Die Zeremonie seiner 28. Ausgabe geriet zu einem besonders emotionalen Ereignis nach einer langen Zeit der pandemiebedingten Einschränkungen. Präsentiert wurde das Open-air-Event in Zagreb u.a. von Iva Šulentić, die auch beim Festkonzert des Münchner Rundfunkorchesters zur Übergabe der EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland zum Moderatorenteam gehört hatte.
Die Münchner Aufführung des Werks im Februar 2020 war eine Kooperation der Stadt Zagreb, der Konzerthalle Vatroslav Lisinski, des Kulturministeriums der Republik Kroatien und des Bayerischen Rundfunks und fesselte damals schon das Publikum der Konzertreihe Paradisi gloria in der Herz-Jesu-Kirche. Passend zur Übergabe der EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland wurde der Live-Mitschnitt dann am 1. Juli 2020 auf CD veröffentlicht.