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Martini Liesenkötter

2. Violine

Martini Liesenkötter ist seit 1993 Mitglied der Zweiten Violinen im Münchner Rundfunkorchester.

Martini Liesenkötter wurde 1970 in München geboren, wuchs im oberbayerischen Voralpenland auf und entdeckte schon früh die Leidenschaft fürs Orchesterspiel. Mit 16 Jahren begann Martini Liesenkötter das Studium an der Hochschule für Musik München; hinzu kamen die Mitwirkung als Aushilfe im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie – während des Aufbaustudiums bei Kurt Guntner – ein Zeitvertrag an der Bayerischen Staatsoper. 1992 nahm Martini Liesenkötter am Schleswig-Holstein Musik Festival unter der musikalischen Leitung von Mstislav Rostropowitsch, Lorin Maazel und Christoph Eschenbach teil. Im Anschluss daran folgte im Sinfonieorchester des SDR das erste feste Engagement.

Seit 1993 gehört Martini Liesenkötter der Stimmgruppe der Zweiten Violinen im Münchner Rundfunkorchester an.

In allen Musikstilen versiert, ist Martini Liesenkötter darüber hinaus in den verschiedensten Besetzungen anzutreffen – von Barockensemble bis Rockband. Hervorgehoben sei auch die solistische Mitwirkung an einer CD-Produktion von Vivaldis Vier Jahreszeiten, ergänzt um Auftragswerke von Ulrich G. Hahn und Franz Kanefzky, mit dem Jungen Kammerensemble Bad Aibling unter der Leitung von Wolfram Graul.

Von 2010 bis 2013 fand eine intensive Zusammenarbeit mit dem Sänger und Songwriter Franz Benton statt, die auch Tourneen umfasste. Dabei wurde das Projekt Bach to Benton entwickelt – eine Verschmelzung von „Klassik-Hits“ von Johann Sebastian Bach und Rock-Klassikern von Franz Benton. Auch ein Livemitschnitt auf CD entstand.

Seit dem Sommer-Tollwood 2016 ist Martini Liesenkötter mit Geige, Trompete und Gesang bei der Münchner Rockband RLO RockLoungeOrchestra zu erleben.

Interview mit Martini Liesenkötter

Martini Liesenkötter, das Münchner Rundfunkorchester hat ein äußerst vielseitiges Programm. Sie selbst sind ebenfalls offen für viele musikalische Richtungen. Wie hat sich das entwickelt?

Das war schon immer so. Ich war nie ein reiner „Klassikfreak“, habe mit dem Geigenspiel vergleichsweise spät, mit siebeneinhalb Jahren angefangen. Meine Eltern haben zwar Hausmusik gemacht, zuhause lief auch klassische Musik – Bach, Mozart, Beethoven … Aber ich habe mich als Jugendlicher mehr für Rock- und Pop interessiert. Dennoch war ich ab vierzehn schon in Laienensembles und semiprofessionellen Ensembles aktiv und habe meine Liebe zum Orchesterspiel entdeckt. Nach einem dieser Konzerte fragte mein Musiklehrer, ob ich nicht mit der Schule aufhören und Geige studieren wolle. Meine erste Reaktion war: „Nein, immer nur Klassik, das ist nichts für mich!“ Trotzdem habe ich mich dann mit dem Thema befasst und fand die Vorstellung toll, dass – wenn ich mit sechzehn das Studium beginne – meine Klassenkameraden noch drei Jahre zur Schule gehen müssen, während ich mit zwanzig die Ausbildung abschließen, heiraten und die Geige an den Nagel hängen kann (lacht). Zum Glück kam es dann natürlich ganz anders. Aushilfstätigkeiten im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Colin Davis und Lorin Maazel haben mich sehr geprägt. Trotzdem war ich auch immer in anderen Stilrichtungen unterwegs, zum Beispiel während des Studiums in einer Band für Fun Folk Dance Music. Später, als ich schon im Rundfunkorchester war, habe ich angefangen, bei einem Kollegen Trompete zu lernen, um damit auch noch bei einem Jazztrio, bei Bigbands und bei der Blasmusik mitmachen zu können.

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