Ingo Nawra © BR/Markus Konvalin

Ingo Nawra

Kontrabass
Solo

Seit 1. März 1995 ist Ingo Nawra Solobassist des Münchner Rundfunkorchesters.

Ingo Nawra, geboren in Trossingen (Baden-Württemberg), studierte Kontrabass bei Fritz Maßmann (Württembergisches Staatsorchester Stuttgart) an der Musikhochschule in Trossingen, außerdem bei Heinz Herrmann (Staatskapelle Dresden) und bei Ovidiu Bădilă (Musikhochschule Trossingen). Er war Akademist im Rundfunkorchester des Südwestfunks in Kaiserslautern, dann Mitglied der Niederrheinischen Sinfoniker in Krefeld/Mönchengladbach und des Philharmonischen Orchesters Dortmund.

Seit 1. März 1995 ist er Solobassist des Münchner Rundfunkorchesters. Hier war er u.a. auch Solist bei der Uraufführung von Franz Kanefzkys Divertimento für Kontrabass und Orchester ohne Streicher. Das Werk erschien unter dem Titel Erzähl mir Märchen, Kontrabass auf CD.

Interview mit Ingo Nawra

3. Mittwochskonzert 2023/2024: Viva Puccini, 07. Februar 2024. © BR/Markus Konvalin

Ingo Nawra im Mittwochskonzert „Viva Puccini“
© 2024 BR/Markus Konvalin

Ingo Nawra, wie kamen Sie zu Ihrem Instrument? War es Liebe auf den ersten Blick?

Na ja, eigentlich wollte ich Toningenieur werden. Ich wusste damals aber noch nicht, dass man ohne entsprechendes Klavierspiel kaum Chancen hat, in diesen Studiengang hineinzukommen. Doch auch der Bass hatte mich schon immer gereizt. Ich habe mit dem E-Bass in Rockbands gespielt, und irgendwann hielt mir mein Musiklehrer am Gymnasium einen Kontrabass hin – so fing es an. Ich hatte das Glück, in einer Kleinstadt aufzuwachsen, in der es auch eine Musikhochschule gab, nämlich in Trossingen. Als ersten Lehrer hatte ich daher mit Fritz Maßmann gleich einen Hochschulprofessor. So erhielt ich von Beginn an – im Alter von 18, 19 Jahren – einen sehr guten Unterricht. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich nach meinem Ersatzdienst sofort mit dem Kontrabassstudium begann. An die Ausbildung als Toningenieur habe ich dann gar nicht mehr gedacht.

Auch die Ausbildung an der Hochschule haben Sie maßgeblich bei Fritz Maßmann absolviert. Welche weiteren Lehrmeister gab es?

Fritz Maßmann hatte guten Kontakt zu Heinz Herrmann, dem Solobassisten der Dresdner Staatskapelle. Dieser ist noch vor der Wende bei einer Tournee im Westen geblieben. Bei ihm hatte ich immer in den Semesterferien Unterricht, denn ein Vierteljahr ohne Betreuung wäre schlecht gewesen. Er beherrschte ein riesiges Repertoire, das ich in allen Facetten kennenlernen durfte; er hat mich durch die gesamte Literatur „getrieben“. Maßmanns Nachfolger in Trossingen wiederum war der Rumäne Ovidiu Bӑdilӑ − ein fantastischer Solist und Virtuose, leider sehr früh verstorben. Er hat dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufgesetzt: ein kleines Funkeln. Ohne diese drei wäre ich nicht da, wo ich bin.

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