Eugene Nakamura © BR/Markus Konvalin

Eugene Nakamura

2. Violine
Stimmführer

Seit der Spielzeit 2016/2017 gehört Eugene Nakamura als Stimmführer der Zweiten Violinen dem Münchner Rundfunkorchester an.

Eugene Nakamura, geboren 1985 in Windsor (Kanada), begann im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel und begeisterte fünf Jahre später bei seinem Solodebüt mit Orchester. Später erhielt er Privatunterricht bei Vladimir Landsman von der Université de Montréal. 2007 schloss er am Royal Northern College of Music in Manchester bei Wen Zhou Li den Bachelor of Music mit höchster Auszeichnung ab. 2009 begann er sein Studium an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Nora Chastain; 2012 absolvierte er dort sein Konzertexamen.

Als Solist war er mit bedeutenden Orchestern in ganz Kanada unterwegs: Er musizierte u.a. mit dem Orchestre symphonique de Montréal, dem Windsor Symphony Orchestra sowie der Kitchener-Waterloo Symphony. Eugene Nakamura ist Preisträger internationaler Wettbewerbe, wie etwa des OSM-Wettbewerbs 2001 in Montreal, des Concours Long-Thibaud-Crespin in Paris (Sonderpreis 2002) und des Fritz-Kreisler-Wettbewerbs in Wien (Finalist und Preisträger 2010). Er hat Stipendien von der Ontario Arts Council Foundation und dem Canada Council for the Arts erhalten.

Seit der Spielzeit 2016/2017 gehört Eugene Nakamura dem Münchner Rundfunkorchester an. Zunächst war er Stellvertretender Stimmführer der Zweiten Violinen, seit Beginn der Saison 2017/2018 ist er Stimmführer dieser Gruppe. Zuvor war er Mitglied der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und dann an führender Position im Niedersächsischen Staatsorchester Hannover verpflichtet.

Interview mit Eugene Nakamura

Eugene Nakamura. Paradisi gloria: Rutter-Requiem, 22. November 2019 © BR/Markus Konvalin

Eugene Nakamura während einer Probe in der Herz-Jesu-Kirche München
© 2019 BR/Markus Konvalin

Eugene Nakamura, wie war Ihre Kindheit in Kanada? Hatten Sie von Anfang an viel Musik um sich herum?

Meine Eltern stammen aus Japan und wanderten Anfang der 1980er Jahre, kurz vor meiner Geburt, nach Kanada aus. Sie waren keine Musiker, aber echte Klassikfans; es lief immer irgendeine Aufnahme oder ein Radioprogramm mit klassischer Musik im Hintergrund. Und die Großmutter meiner Mutter hat ein traditionelles japanisches Instrument, das Shamisen, gespielt: ein Zupfinstrument, das so ähnlich wie ein Banjo konstruiert ist, aber Gott sei Dank anders klingt … Als ich viereinhalb Jahre alt war, hat meine Mutter mich gefragt, ob ich Klavier lernen möchte, und ich hatte eine klare Antwort: „Nein, nicht Klavier, sondern Geige.“ Das kam vermutlich durch die Fernsehsendung Sesamstraße, in der damals einige Musiker vorgestellt wurden, wie zum Beispiel die Geiger Itzhak Perlman und Isaac Stern; und ich fand die Geige einfach toll.

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