Doren Dinglinger © BR/Markus Konvalin

Doren Dinglinger

1. Violine
Stellv. Konzertmeisterin

Doren Dinglinger ist seit 2011 Stellvertretende Konzertmeisterin beim Münchner Rundfunkorchester.

„Musik ist magisch, inspirierend und verbindet“, sagt Doren Dinglinger, die Violine und Viola spielt. Und das ist es, was man bei ihren Konzerten auch erleben darf, wenn sie auf internationalen Podien mit charismatischer Bühnenpräsenz und sensibler Tongebung fasziniert. Doren Dinglinger studierte zunächst in Trossingen und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin u.a. bei Ulf Wallin und Antje Weithaas und erlangte 2009 dann den Master of Music an der Juilliard School in New York. Weitere wichtige Anregungen erhielt sie in Meisterkursen z.B. bei Pierre Amoyal, Zakhar Bron, Ana Chumachenko, Herman Krebbers und Christian Tetzlaff. Zahlreiche Preise und Stipendien belegen die herausragende Begabung der Musikerin – angefangen von Auszeichnungen bei Jugend musiziert über Erfolge etwa beim Jaroslav-Kocián-Violinwettbewerb in der Tschechischen Republik und beim Concours international Jean Rogister in Belgien bis hin zum DAAD-Stipendium.

2010 wurde Doren Dinglinger für die Konzerttournee New Masters on Tour ausgewählt, die nicht zuletzt zu ihrem Solodebüt im Concertgebouw in Amsterdam führte. Außerdem trat die Künstlerin u.a. in der Carnegie Hall in New York, der Berliner Philharmonie und im Rudolfinum in Prag auf. Gleichermaßen solistisch wie kammermusikalisch engagiert, war Doren Dinglinger bei Festivals in Europa und den USA zu erleben. Zu ihren musikalischen Partnern zählen Dimitri Ashkenazy, Philippe Graffin, Rainer Kussmaul, Ulf Rodenhäuser und Mitglieder der Berliner Philharmoniker.

Seit 1. September 2011 ist sie beim Münchner Rundfunkorchester als Stellvertretende Konzertmeisterin verpflichtet. Daneben wirkt sie auch als Gastkonzertmeisterin bei anderen Klangkörpern. 2014 reiste sie mit dem West-östlichen Diwan Weimar in den Iran und setzte sich mit Konzerten und Workshops für den interkulturellen Dialog ein.

Neben ihrer Leidenschaft für die Musik und das Reisen hat sich Doren Dinglinger 2014 einen weiteren Traum erfüllt und bietet in ihrer Praxis für Reconnective Healing z.B. Nada Yoga an.

Interview mit Doren Dinglinger

Doren Dinglinger, Hande Özyürek. Festkonzert des Münchner Rundfunkorchesters zur Übergabe der EU Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland © BR/Markus Konvalin

Doren Dinglinger im Festkonzert zur Übergabe der EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland
Juli 2020 © BR/Markus Konvalin

Doren Dinglinger, was bedeutet Musik für Sie – über die getreue Wiedergabe von Noten hinaus?

Musik ist die Essenz des Lebens. Das ganze Universum basiert auf Frequenzen. Wir hören Klänge im Mutterleib und fangen an, Laute von uns zu geben. All das ist im weitesten Sinne Musik. Klänge sind immer um uns herum und uns daher sehr vertraut. Für mich ist Musik wie die Luft zum Atmen, eine Kraft, die Harmonie und eine gewisse Ordnung in mir kreiert, mich inspiriert, beruhigt oder mich ganz euphorisch werden lässt. Sie öffnet einen Raum, in dem wir uns selbst begegnen können, und das ist ein wunderschönes Gefühl. Ganz bei sich anzukommen, eine unausgesprochene Verbundenheit zu spüren und das mit anderen zu teilen, ist ein Geschenk, das mich immer wieder sehr bewegt. Dabei spüre ich eine spirituelle, metaphysische Seite, die sich aber durchaus wissenschaftlich belegen lässt. In Experimenten hat man auf einer Glasplatte Sand verteilt. Wenn man mit einem Kontrabass-Bogen an der Platte entlangfährt und eine Vibration erzeugt, bildet der Sand symmetrische Formen: fast wie ein 3D-Kunstwerk zwischen Gefühl, Sehen und Hören. Ich glaube, dass diese Schwingungen, die im physikalischen Sinne tatsächlich durch die Materie gehen, einen großen Einfluss auf unseren Körper und unser System haben.

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