Damian Lingard © BR/Markus Konvalin

Damien Lingard

Posaune
Stellv. Solo

Damien Lingard gehört seit 1. Oktober 2009 als Stellvertretender Soloposaunist dem Münchner Rundfunkorchester an.

Der Australier Damien Lingard wurde 1982 in Sydney geboren. Er erhielt im Alter von zehn Jahren seinen ersten Posaunenunterricht und spielte in diversen Jugendorchestern, bevor er sein Studium am Queensland Conservatorium of Music in Brisbane begann.

Nach seinem Bachelor’s Degree wechselte er 2007 an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart in die Klasse von Henning Wiegräbe. Damien Lingard spielte mit dem Australian Youth Orchestra, der Jungen Deutschen Philharmonie und den Stuttgarter Philharmonikern. Er ist Mitglied im Posaunenquartett slide connection Stuttgart.

Damien Lingard gehört seit 1. Oktober 2009 als Stellvertretender Soloposaunist dem Münchner Rundfunkorchester an.

Interview mit Damien Lingard

Damien Lingard, Sie wurden in Sydney geboren und kamen 2007 durch das Studium zunächst nach Stuttgart. Wie „deutsch“ sind Sie mittlerweile?

Natürlich passt man sich etwas an. In Sachen Gründlichkeit und Pünktlichkeit bin ich vielleicht ein bisschen „deutscher“ geworden. Aber ich hoffe, dass ich auch ein wenig von der Entspanntheit und Lockerheit im Umgang bewahren konnte, die wir Australier nach Meinung vieler Deutscher haben. Doch man sollte es mit solchen Klischees nicht übertreiben: Hier wie dort gibt es ganz unterschiedliche Menschen.

Wie kamen Sie zu Ihrem Instrument, der Posaune?

Ich gehöre einer evangelischen Freikirche an, wo viel Blechblasmusik gemacht wird und eine Brassband Tradition ist. Dort habe ich im Alter von ungefähr acht Jahren mit dem Kornett, einem kleineren Blechblasinstrument, angefangen. Ich wollte dann in der Schulband mitspielen, und die stellvertretende Direktorin erklärte, dass viele Schülerinnen und Schüler Flöte, Klarinette oder Trompete spielen möchten. Sie bat die Eltern, ihre Kinder davon zu überzeugen, zum Beispiel Fagott oder Posaune zu wählen. In dem Moment war mir klar, dass ich unbedingt Posaune spielen wollte. Meine Eltern waren zuerst nicht ganz so überzeugt, aber ich bekam von der Schule für ein halbes Jahr ein Instrument zum Ausprobieren und war vom ersten Tag an begeistert.

Was hat Ihnen daran gefallen – vielleicht, dass die Posaune so schön golden aussieht?

Na ja, mein erstes Instrument war völlig verbeult und verkratzt und hätte eigentlich auf den Müll gehört. Aber ich mochte den Klang, den ich schon von Posaunenquartetten her kannte: sehr rund und „vokal“. Und durch die Mechanik des Zugs fiel es mir leicht, Melodien auf der Posaune zu spielen. Ich konnte sofort loslegen, ohne erst Griffe üben zu müssen.

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