Der Phoebus-Palast, das Capitol-Lichtspielhaus und Operettenbühnen wie das Berliner Metropol-Theater waren in den 1920ern und 1930ern sein künstlerisches Zuhause. Er arbeitete Seite an Seite mit Stars wie Zarah Leander. 1945 ging er als „Director of Light Music“ zum Hamburger Rundfunksender. 1947 wechselte er zu Radio München, wo er zunächst als Leiter des Rundfunkorchesters für die „Gehobene Unterhaltungsmusik“ zuständig war, bevor ihm 1952 die Chefdirigentenposition des neu gegründeten Münchner Rundfunkorchesters übertragen wurde.
Ständiger Gastdirigent der Münchner Philharmoniker, Kapellmeister an der Bayerischen Staatsoper und Musikalischer Oberleiter des Staatstheaters am Gärtnerplatz: Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte der gebürtige Münchner entscheidend das Musikleben seiner Heimatstadt. Als Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters vollzog er in den Konzerten einen musikalischen Richtungswechsel – von der Unterhaltungsmusik zur Oper – und nahm auch zeitgenössische Werke ins Programm auf.
Er dirigierte an großen Theatern und Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, war als Generalmusikdirektor in Augsburg, Essen und am Hessischen Staatstheater tätig und arbeitete mit jungen Gesangstalenten wie Montserrat Caballé und René Kollo zusammen. Heinz Wallbergs Zeit beim Münchner Rundfunkorchester war geprägt von einer intensiven, zweimal mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichneten Produktion von Sängerporträts sowie Opern- und Operetten-Gesamtaufnahmen.
Chefdirigent an der Königlichen Oper in Stockholm, beim Dänischen Rundfunkorchester in Kopenhagen sowie Gastauftritte an der New Yorker „Met“ und am Covent Garden in London – das sind nur einige Stationen von Lamberto Gardelli. Als Assistent von Tullio Serafin hatte er sich schon früh mit der italienischen Oper beschäftigt, vor allem mit den Bühnenwerken Giuseppe Verdis. Insgesamt acht Operngesamtaufnahmen entstanden während seiner kurzen Amtszeit beim Münchner Rundfunkorchester.
Sein Dirigenten-Debüt gab er am Teatro Mercadante in Neapel mit Verdis La traviata. Es folgten Stationen am dortigen Teatro San Carlo, als Chefdirigent in Linz, als ständiger Gast an der Deutschen Oper Berlin sowie später als Musikalischer Leiter des American Symphony Orchestra. Mit dem Münchner Rundfunkorchester wollte er – nach Aufnahmen z.B. von Mascagnis Iris – noch viele Schallplatten-Pläne verwirklichen. Nur vier Auftritte in seiner Funktion als Chefdirigent waren ihm vergönnt, ehe er einem im Nationaltheater erlittenen Herzinfarkt erlag.
Nach seinem Debüt als Operndirigent mit Verdis Simone Boccanegra bei den Festspielen in der Arena von Macerata folgten zahlreiche Engagements u.a. an der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, der Deutschen Oper Berlin und der New Yorker „Met“. Beim Münchner Rundfunkorchester setzte er neue Akzente mit dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen. Darüber hinaus entstand eine Reihe von CD-Aufnahmen, die z.B. mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurden.
Der Erste Preis beim Gino-Marinuzzi-Wettbewerb in San Remo 1982 war der Beginn einer schnellen Dirigentenkarriere: Generalmusikdirektor in Bremen, Chefdirigent beim Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks, einer der drei Hauptdirigenten des MDR Sinfonieorchesters. Sein besonderes Interesse am Pult des Münchner Rundfunkorchesters galt der französischen und italienischen Oper. Außerdem initiierte er die Reihe Paradisi gloria mit geistlichen Werken des 20. Jahrhunderts. Sein tragischer Tod mit nur 50 Jahren erschütterte die Musikwelt.
Am Pult des Münchner Rundfunkorchesters präsentierte er Operetten, Opern und Filmmusik ebenso wie moderne geistliche Musik inklusive Uraufführungen. Zudem startete die Zusammenarbeit mit der Theaterakademie August Everding. Stationen davor: Hausdirigent an der Wiener Staatsoper, Generalmusikdirektor in Wiesbaden und Chefdirigent des Dänischen Rundfunk-Symphonieorchesters. Dazu kamen eine intensive Gastspieltätigkeit und ab 2000 eine Professur in Hamburg. Seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Intendant der Oper Leipzig läuft bis Sommer 2022.
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Der gebürtige Kroate begann in München nicht nur einen Zyklus früher bzw. selten gespielter Verdi-Opern. Mit Gastspielen und neuen Repertoireschwerpunkten lenkte er den Blick auch nach Südosteuropa. Lohn dafür ist u.a. der International Classical Music Award 2021 für den CD-Mitschnitt des Kroatischen glagolitischen Requiems von Igor Kuljerić. Dem Münchner Engagement voraus gingen Verpflichtungen als Erster Kapellmeister und GMD an der Staatsoper Hannover. An der Deutschen Oper Berlin feiert er Erfolge als Erster ständiger Gastdirigent.
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